„Der Finckenfang zu Maxen“

 Maxen war im 4. Jahr des Siebenjährigen Krieges, im November des Jahres 1759, Schauplatz eines außergewöhnlichen militärischen Ereignisses. Eine der empfindlichsten Schlappen, die der Preußenkönig Friedrich der II. im Siebenjährigen Krieg ( 1756 – 1763 ) gegen die österreichische Kaiserin Maria Theresia erlitten hatte, war der so genannte „Finckenfang bei Maxen“.           Historisches Schlachtbid Finckenfang
Ein ganzes preußisches Armeekorps von über 14.000 Mann und 550  Offizieren, darunter 9 Generäle, unter dem kommandierenden General von Finck mussten sich den übermächtigen Österreichern, unter General Feldmarschall Graf von Daun, am 21. November 1759 ergeben. 

Vorgeschichte

1759 war für Preußen und seinen König ein schweres Jahr. Eine Entscheidung war zwischen den Krieg führenden Parteien nicht gefallen. Die gegnerischen Seiten befanden sich im weiten Raum um Dresden. Die Preußen mit ihrem König, Friedrich II., lagen im Raum        Wilsdruff. Die Österreicher hielten mit der besetzten Stadt Dresden, das bessere Winterquartier in ihrer Hand. Die preußische Seite strebte danach, die Österreicher noch vor Eintritt des Winters, aus ganz Sachsen zu drängen. Friedrich der II., beauftragte seinen jungen und bisher erfolgreichen Generalleutnant von Finck mit seinem Armeekorps, die Höhen um Maxen zu besetzen, um damit die Österreichischen  Verbindungswege nach Böhmen möglichst abzuschneiden, zumindest aber zu stören.

   Preußische Stellungen bei Maxen:                               Vor der Schlacht

So brach Finck am 15.11.1759 befehlsgemäß von Nossen nach Dippoldiswalde auf. Am 18.November marschierte er weiter nach Maxen. Der sonst zögerlich handelnde österreichische Befehlshaber, General Feldmarschall von Daun, erkannte sehr schnell die Schwachpunkte der preußischen Stellung um Maxen, und entschloss sich, diese Bedrohung seiner Position bei Dresden kurzerhand zu beseitigen.
Er rückte mit 17.000 Mann seiner Hauptarmee, am 19. November über Dippoldiswalde, und am 20.11. über Reinholdshain, Hausdorf gegen  Maxen vor. Unterstützt wurden sie durch das Korps von General Brentano, der mit 6.000 Mann aus dem    Lager bei Rippien, und weiteren Verbänden in der Nähe von Dohna, nach Maxen vorging.

 Die Schlacht

Am 20.11. frühmorgens traten die Truppen Dauns von Dippoldiswalde aus, in 4 Kolonnen an. Der Marsch ging auf dem verschneiten und glatten Boden nur langsam voran. Dauns Truppen hatten bis nach Maxen nahezu freie Bahn, da sich alle preußischen Truppen befehlsgemäß nach Maxen zurückzogen. Um   14 Uhr schlugen die ersten österreichischen Kugeln im preußischen Lager am Scheerteich und in Maxen ein, um 15.30 Uhr trat die Infanterie zum Angriff an und mit Einbruch der Dunkelheit gegen 17 Uhr war das preußische Armeekorps nahezu geschlagen und auf engen Raum bei Falkenhain zurückgedrängt worden.

Die Kapitulation                                                                           Das Gut Nr. 2 in Ploschwitz

In Ploschwitz bei Falkenhain, im dortigen Gut Nr. 2,
 versammelten sich in der Nacht vom 20. zum
21. November,  Finck uns seine Generäle.
 Man beriet die hoffnungslose Lage und kam schließlich zur Erkenntnis, dass nur die Kapitulation übrig blieb. Alle Wege waren von den Österreichern und ihren Verbündeten besetzt. General Rebentisch ritt mit einem Trompeter im Auftrage Fincks zum Gegner, um die Kapitulation anzubieten. Insgesamt gerieten damit über 14.000 Preußen in Gefangenschaft, darunter 9 Generäle und über 500 Offiziere. Das waren etwa 10 % des Offizierbestandes der preußischen Armee. Die Österreicher erlitten  in diesem Gefecht 304 Tote und 630 Verwundete. Umfangreiches Kriegsgerät wurde erbeutet, darunter 4 Paar Pauken, 24 Standarten, 96 Fahnen und 70 Geschütze. Viele dieser „ Beutestücke „ kann man heute noch im Wiener Militärmuseum, dem     „ Arsenal“ besichtigen.                                                             
In diesem Eckzimmer wurde die Waffenstreckung verabredet